Samstag, 16. Juli 2011

{Rezension} Das leere Fenster

Name: Das leere Fenster - 12 Geschichten chinesischer Gegenwartsautoren

Autor: Jin Tao

Verlag: Spielberg Verlag

Seiten: 504 Seiten

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Sterne: 14/15



Handlung:
Erstmals in die deutsche Sprache übersetzt, beinhaltet dieser Band eine anspruchsvolle Sammlung chinesischer Gegenwartsliteratur. Der deutsche Leser wird hier mit den Lebensschicksalen von Menschen ganz verschiedener sozialer Schichten in China vertraut gemacht. Von Wan­der­arbeitern, die vom Land in die Städte ziehen; von kleinen Funktionären, denen selbst Mittel der Korruption recht scheinen; von mutigen, selbstbewussten »modernen« Frauen, die mit den alten gesellschaftlichen Normen einer tradierten Frauenrolle brechen und Wege des Glücks und der Liebe für sich suchen, ist hier die Rede. Aber auch mit Kriminalgeschichten wartet diese Erzählsammlung auf. Eine Vielzahl der Texte namhafter chinesischer Schriftsteller wurde bereits mit nationalen Literaturpreisen ausgezeichnet. Fünf Erzählungen erhielten den Lu Xun-Preis, einen der höchsten Literaturpreise in China.

Rezension:
Ein wirklich interessantes Buch, dass einen auf eine ganz neue Art und Weise packt und fesselt... In dem Buch sind 12 Geschichten enthalten, die von Schicksalen verschiedener Sozialschichten erzählen. Besonders gut hat mir gefallen, das sich alle Geschichten irgendwie ähnlich waren, aber trotzdem unterschieden und teilweise verschiedene Genres hatten. Die einzelnen Geschichten hatten zwar nur wenige Seiten, hatten aber viel zu erzählen und haben viel offenbart - ohne das es zu voll oder zu überstürzt auf den Leser wirkte. Die Längen passten alle perfekt. Mir schien der Schreibstil der chinesischen Autoren sehr sanft und melodisch, wohingegen einige Bücher die ich bisher gelesen habe im vergleich dazu im Nachhinein sehr grob wirken. Die Schreibstile waren alle wirklich schön und flüssig zu lesen - aber je nach Handlung und Genre waren sie mal spannender und mal trauriger... je nachdem. Besonders gut gefallen, hat mir die erste Geschichte, von dem das Buch auch den Titel hat: "Das leere Fenster" von Chen Ran. Wirklich tolle Geschichten, die mir einen ganz neuen Eindruck von China und deren Menschen gab; zudem hat mich das Buch auch angeregt, ein besseres Auge auf die Literatur aus China zu werfen. Sehr empfehlenswert und meiner Meinung nach auch etwas zum Zwischendurch lesen und wiederholtes Lesen...


Hintergrundwissen:
Herausgeber Jin Tao ist Germanist, hat viele Jahre Thomas Mann studiert und u.a. den Roman »Das Parfum« ins Chinesische übersetzt.

Die Autoren: Chen Ran, Chen Jiangong, Ge Fei, Chen Cun, He Shen, Tian Er, Ge Shuiping, Dong Xi, Jiang Yun, Wan Fang, Jing Yongming, Zhao Benfu


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